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Bis zu welchem Seegang oder bis zur welcher Neigung eines Schiffes dürfen Monteure auf hoher See bei schweren Seegang Montagearbeiten verrichten?

KomNet Dialog 6880

Stand: 10.04.2017

Kategorie: Gesunde Arbeit / Arbeitsschutz > Gestaltung von Arbeitsplätzen > Arbeitsplätze auf Fahrzeugen / Transportmitteln

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Frage:

Bis zu welchem Seegang oder bis zur welcher Neigung eines Schiffes (in Grad) dürfen Monteure auf einem Schiff auf hoher See bei schwerem Seegang Montagearbeiten, wie z.B. Installation oder Reparatur von technischen Großanlagen, verrichten?

Antwort:

Die genannten Montagearbeiten sind bei schwerer See in der Regel nicht durchführbar. Dies gilt sowohl für Arbeiten an Deck als auch in der Maschine.

Alle Teile und Werkzeuge an Bord eines Schiffes haben erhebliches Gewicht. Ist ein Kolben der Hauptmaschine zu ziehen, handelt es sich leicht um mehrere Tonnen Stahl. Diese Teile kommen bei Seegang sofort ins Schwingen und sind von Hand nicht zu halten. Schwere Unfälle sind zu erwarten. Bei Seegang müssen alle Werkzeuge und alle Ersatzteile festgelegt werden.
Unter den genannten Bedingungen kann nur in besonderen Fällen auf Weisung des Kapitäns in Absprache mit dem Leitenden Ingenieur  (Maschine) gearbeitet werden. Solche besonderen Fälle können bespielsweise dann eintreten, wenn andernfalls die Stabilität des Schiffes gefährdet ist. Dazu ist es ggf. erforderlich, die Fahrt des Schiffes zu verringern und beizudrehen. Verantwortlich ist hierbei immer der Kapitän.