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KomNet-Wissensdatenbank

Was ist bei der Aufstellung eines Gerätes für die Sauerstofftherapie in einer Klinik zu beachten?

KomNet Dialog 4613

Stand: 09.09.2015

Kategorie: Gestaltung von Arbeitsplätzen > Brandschutz > Spezielle Brandgefahren

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Frage:

Bei uns in der Klinik soll auf einer Station ein System zur Sauerstofftherapie aufgestellt werden. Die Basisstation enthält 32 Liter flüssigen Sauerstoff, die Mobileinheit 1,2 Liter flüssigen Sauerstoff. Auch bei Nichtbenutzung des Systems verdampft und entweicht Sauerstoff aus dem System. Was ist bei der Nutzung zu beachten (Ist ein besonders ausgestatteter Raum zur Aufstellung erforderlich etc.)?

Antwort:

Bei der Verwendung von flüssigem Sauerstoff ist primär die Anreicherung von Sauerstoff zu vermeiden.

Dies sollte in der Regel durch eine technische Lüftung geschehen, bei deren Ausfall eine Warnung erfolgt. Neben einer ausreichenden Luftwechselrate ist auch auf eine bodennahe Absaugung zu achten.

Daneben sind brennbare Stoffe zu vermeiden, insbesondere Böden und Wände sollten aus nichtbrennbaren Baustoffen (Baustoffklasse A1 oder A2 nach DIN 4102 oder entsprechend klassifizierte Baustoffe nach neuer EU-Norm 13501-1) bestehen. Andere notwendige Materialien (Betten, Bekleidung) sollten mindestens schwerentflammbar (Baustsoffklasse B1 nach DIN 4102 oder entsprechend) sein. Auf keinen Fall dürfen Öle, Fette oder Ähnliches anwesend sein.

Zündquellen, insbesondere Rauchen und offene Flammen sollten nicht vorhanden sein.

Organisatorisch ist eine Betriebsanweisung zu erstellen und das Personal zu unterweisen.

Weitergehende Informationen zu notwendigen Maßnahmen finden sich unter:

http://www.industriegaseverband.de/neu/igv/sicherheitshinweise/sauerstoffanreicherung.pdf  

Hinweis:
Normen können kostenpflichtig über den BEUTH Verlag bezogen werden.