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Ist es bei der Beurteilung des Einflusses durch Gefahrstoffe ausreichend, dass die genutzten Stoffe nicht gemäß H363 "Kann Säuglinge über die Muttermilch schädigen" eingestuft sind, um eine Schädigung der Säuglinge ausschließen zu können?
KomNet Dialog 44194
Stand: 28.10.2025
Kategorie: Chemische Belastungen und Beanspruchungen > Einstufung, Kennzeichnung, Sicherheitsdatenblatt > Kennzeichnung
Frage:
Ist es bei der Beurteilung des Einflusses durch Gefahrstoffe ausreichend, dass die genutzten Stoffe nicht gemäß H363 "Kann Säuglinge über die Muttermilch schädigen" eingestuft sind, um eine Schädigung der Säuglinge ausschließen zu können? Oder ist H363 nur der Hinweis, dass es für diese Stoffe nachgewiesen ist, aber ein fehlender H363 keine Garantie dafür, dass nicht doch eine Gefährdung von Säuglingen über die Muttermilch möglich ist?
Antwort:
Eine Einstufung mit H362 (Kann Säuglinge über die Muttermilch schädigen.) ist der wichtigste Indikator dafür, dass stillende Mütter nicht mit solchen gefährlichen Stoffen und Gemischen umgehen dürfen, die über diese Einstufung und Kennzeichnung verfügen. Jedoch ist immer auch die gesamte Einstufung zu betrachten, da auch andere Einstufungen eine mögliche Säuglingsschädigung über die Muttermilch bedingen können, vor allem solche Einstufungen als spezifisch Zielorgan-toxisch.
Weiterhin ist dies auch von dem jeweiligen gefährlichen Stoff bzw. gefährlichem Gemisch abhängig. Es ist in jedem Fall bei Zweifeln stets das aktuellste Sicherheitsdatenblatt zu konsultieren, ob weitere Vorkehrungen für stillende Mütter getroffen werden müssen.