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Warum ist der Arbeitsplatzgrenzwert von Stickstoffdioxid so viel höher als der Grenzwert, der im Zusammenhang mit den Fahrverboten diskutiert wird?

KomNet Dialog 42267

Stand: 24.04.2018

Kategorie: Chemische Belastungen und Beanspruchungen > Zulässige Belastungen > Grenzwerte

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Frage:

In der TRGS 900 ist für Stickstoffdioxid mit der CAS-Nr. "10102-44-0" ein AGW von 0,95 mg/m³ angegeben. In der aktuellen Diskussion um die Fahrverbote für Dieselfahrzeuge (und somit für viele Dienstwagen bei dem betrieblich veranlassten Gebrauch) wird immer von 40 Mikrogramm/m³ gesprochen, was ein 23,75-fach geringerer Wert ist. Wie passt das zusammen?

Antwort:

Wie Sie richtig schreiben, beträgt der Arbeitsplatzgrenzwert von Stickstoffdioxid (NO2) 950 µg/m³. Der EU-Grenzwert (Jahresmittelwert) für die Stickstoffdioxidkonzentration in der Außenluft beträgt dagegen nur 40 µg/m³. Der Arbeitsplatzgrenzwert ist höher als der Grenzwert der Außenluft, da er ein Wert für die zeitlich begrenzte Belastung gesunder Arbeitender ist, während der EU-Grenzwert für NO2 in der Außenluft sowohl eine Dauerbelastung rund um die Uhr als auch empfindliche Personen berücksichtigt.


Das Umweltbundesamt hat unter https://www.umweltbundesamt.de/themen/unterschied-zwischen-aussenluft einen Artikel veröffentlicht, der sich ausführlich mit dem Unterschied zwischen dem Außenluftgrenzwert und dem Arbeitsplatzgrenzwert für Stickstoffdioxid befasst.