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Besteht nach Formalinfixierung und Paraffineinbettung von Gewebe noch eine Infektionsgefahr für das Personal durch Viren und/oder Bakterien?

KomNet Dialog 3361

Stand: 21.02.2019

Kategorie: Gesunde Arbeit / Arbeitsschutz > Belastungen durch Biostoffe > Gefährdungen, Belastungen (6.2)

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Frage:

Besteht nach Formalinfixierung und Paraffineinbettung von Gewebe noch eine Infektionsgefahr für das Personal durch Viren und/oder Bakterien (insbesondere Hepatitis C und TBC)?

Antwort:

Nach der Aufarbeitung von Gewebe für die Mikrotomie (Formalinfixierung, Entwässerung, Paraffineinbettung) kann im Allgemeinen davon ausgegangen werden, dass Bakterien und andere Krankheitserreger im Untersuchungsgut abgetötet sind (Ausnahme s.u.).

Insbesondere in der Pathologie und bei Biopsieentnahmen wird die Fixierung als Infektionsschutz für den Bearbeiter angesehen. Voraussetzung ist, dass die Probe vollständig durchfixiert ist. Dies wird erreicht durch:

- ausreichendes Volumenverhältnis Probe zu Fixans (ca. 1:20)

- ausreichende Formaldehyd-Konzentration

- ausreichende Einwirkzeit.


WICHTIGE AUSNAHME stellt der Umgang mit Material dar, das Prionen enthält, also Agenzien, die mit BSE und anderen Transmissiblen Spongiformen Enzephalopathien assoziiert sind. Hier wird durch die Formalinfixierung keine Dekontamination des Gewebes erreicht. Der Beschluss 603 des Ausschusses für Biologische Arbeitsstoffe (ABAS) beschreibt die Schutzmaßnahmen bei Tätigkeiten mit solchen Agenzien - auch bei der Herstellung von Paraffinschnitten.