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Haben Sie Erkenntnisse über Gefährdungen durch den Umgang mit zurückgegebenen Implantaten, die bereits implantiert waren?

KomNet Dialog 3051

Stand: 20.10.2016

Kategorie: Gesunde Arbeit / Arbeitsschutz > Belastungen durch Biostoffe > Gefährdungen, Belastungen (6.2)

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Frage:

Als Unternehmen im medizintechnischen Umfeld produzieren wir unter anderem aktive Implantate für den Einsatz im menschlichen Herzen. Meine Aufgabe als Sifa ist nun die Erstellung einer Gefährdungsbeurteilung für den Umgang mit Rückläufern. Diese Geräte können ggf. bereits implantiert worden sein, so daß eine Kontaminierung mit biologischen, ggf. auch chemischen Stoffen (z.B. Desinfektionsmittel) zu erwarten ist. Gibt es Erkenntnisse zur Beurteilung dieser oder ähnlicher Sachverhalte?

Antwort:

Es besteht hier die Möglichkeit, diese nicht gezielten Tätigkeiten hilfsweise anhand der TRBA 250 `Biologische Arbeitsstoffe im Gesundheitswesen und in der Wohlfahrtspflege` einzustufen (z.B. Ziff. 3.2.3 TRBA 250: `Tätigkeiten, bei denen es regelmäßig und in größerem Umfang zum Kontakt mit Körperflüssigkeiten, ..., -gewebe kommen kann` unterliegen der Schutzstufe 2) und Schutzmaßnahmen analog festzulegen. Ebenso sollte die TRBA 100 `Schutzmaßnahmen für Tätigkeiten mit biologischen Arbeitsstoffen in Laboratorien` hinzugezogen werden. 

Aus praktischen Erwägungen heraus empfehlen wir allerdings, mit den Lieferanten der Rückläufer eine vertragliche Vereinbarung zu treffen, dass nur vollständig desinfizierte Präparate zugesandt werden (ähnlich den Regelungen für Zahntechnische Laboratorien, denen auch nur desinfizierte Abdrücke etc. zugeleitet werden dürfen).