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Gibt es gesetzliche Bestimmungen, wie die Rutschhemmung der Fußböden in benachbarten Räumen gestaltet werden muss?

KomNet Dialog 42515

Stand: 19.07.2024

Kategorie: Gestaltung von Arbeitsplätzen > Arbeitsplatz- und Arbeitsstättenbeschaffenheit > Fußböden

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Frage:

Wir planen einen Verkaufsraum und verschiedene Lager-, Kühl- und Technikräume mit unterschiedlich Rutschfestigkeitsklassen…. Gibt es gesetzliche Bestimmungen, wie die Übergangsbereiche zwischen Sauberlaufzone und Verkaufsraum (R 9 zu R 11) gestaltet werden müssen … sollten, z.B. der Übergang von der Kühlzelle R12/V 4 zu R10 oder R9 in einen Flur…? Gelten die Rutschfestigkeitsklassen auch zwischen Flur (Fliesen)/Lager und Technikräumen ( Beton gestrichen) ? Gilt hier auch die Regel, dass nur eine „Rutschfestigkeitsstufe“ übersprungen werden darf. Wie groß müssen die Übergangsbereiche mindestens sein für die Abstufungen ?

Antwort:

Die Anforderung der Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) zu Fußböden in Arbeitsstätten lautet: Die Fußböden der Räume dürfen keine Unebenheiten, Löcher, Stolperstellen oder gefährlichen Schrägen aufweisen. Sie müssen gegen Verrutschen gesichert, tragfähig, trittsicher und rutschhemmend sein. (Anhang zur ArbStättV Nr.1.5 Abs. 2)

Diese Anforderungen werden in der Technischen Regel für Arbeitsstätten ASR A1.5 -Fußböden- konkretisiert.

In der ASR A1.5 Nr. 4 Abs. 10 wird gefordert:

"(10) In Bereichen, die im Rahmen ihrer üblichen Nutzung durchgehend begangen werden müssen, dürfen sich die Fußbodenoberflächen hinsichtlich ihrer Rutschhemmung nicht so voneinander unterscheiden, dass es zu Stolper- und Rutschgefahren kommen kann.

Dies kann gegeben sein, wenn sich angrenzende Fußbodenoberflächen hinsichtlich der Rutschhemmung unterscheiden:

1. um mehr als eine R-Gruppe bei zwei angrenzenden Bereichen.

2. um mehr als zwei R-Gruppen, wenn der Übergang zu einer anderen Rutschhemmungdeutlich erkennbar oder zu erwarten ist (z. B. bei Türdurchgängen oder -durchfahrten).

Bestehen aufgrund unterschiedlicher Rutschhemmungen Stolper- oder Rutschgefahren, sind geeignete Maßnahmen zu treffen, wie Übergangsbereiche, die in Laufrichtung mindestens 1,5 m lang sind.

Hinweis:

Es wird empfohlen die Rutschhemmung eines Fußbodens innerhalb eines Arbeitsbereiches möglichst gleichmäßig zu gestalten, z. B. indem andere Oberflächenbeschaffenheiten innerhalb des Fußbodens, wie Abdeckungen, Markierungen oder aufgeklebte Folien, sich nicht um mehr als eine R-Gruppe voneinander unterscheiden."

Die Rutschhemmung der Fußböden in einem Betrieb ist als Ganzes zu betrachten. Vor einem Bereich mit einer hoher R-Gruppe des Fußbodens, z.B. einer Kühlzelle in R12 V4, sollte sich der Fußboden des angrenzenden Flures nur um eine R-Gruppe, hier R 11, unterscheiden.

In einer Gefährdungsbeurteilung nach § 3 ArbStättV sind die Rutschgefahren in der Betriebsstätte zu beurteilen und die erforderlichen Bewertungsgruppen der Rutschhemmung festzulegen. In der Gefährdungsbeurteilung sollte auch beurteilt werden, ob es zu Rutschgefahren kommen kann, wenn sich in angrenzenden Räumlichkeiten die Bewertungsgruppen der Rutschhemmung aus baulichen oder betrieblichen Gründen um mehr als eine R-Gruppe unterscheiden. 

In den folgenden berufsgenossenschaftlichen Informationen werden die Anforderungen an die Rutschhemmung der Fußböden ausführlich beschrieben:

BGHW-Kompakt 10 –Fußböden in Arbeitsbereichen mit Rutschgefahr- und 

Arbeitssicherheitsinformation ASI 4.40 –Unfallsichere Gestaltung von Fußböden- der BGN