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Ist es sinnvoll und möglich, die Cäsium-Belastung einer Person zu messen, die den Tschernobyl-Unfall miterlebt hat?

KomNet Dialog 16295

Stand: 10.10.2024

Kategorie: Physikalische Belastungen und Beanspruchungen > Ionisierende Strahlung > Röntgeneinrichtungen, Störstrahler

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Frage:

Eine Patientin kam zu mir mit der Frage nach sinnvollen Nachkontrollen, weil sie zwischen ihrem sechsten und siebten Lebensjahr in Kiew gelebt und den Tschernobyl-Unfall dort miterlebt hatte. Ist es sinnvoll und möglich, die Cäsium-Belastung zu messen? Was sind sie häufigsten Risiken und mögliche Schwangerschaftsrisiken?

Antwort:

Die effektive Halbwertszeit für Cäsium-137 im menschlichen Körper liegt bei 90 Tagen. Nach einer Halbwertszeit halbiert sich die Belastung, nach zwei Halbwertszeiten nochmals (d. h. die Hälfte der verbliebenen Hälfte entsprechend 1/4), nach drei Halbwertszeiten wiederum (daher die Hälfte eines Viertels entsprechend 1/8) usw.


Allgemein geht man davon aus, dass nach zehn Halbwertszeiten keine relevanten Dosen mehr vorliegen. Das wäre also nach 900 Tagen gewesen (= 2 ¾ Jahren). In jedem Fall wäre selbst eine damals hohe Dosis nunmehr auf einen extrem niedrigen Wert gesunken, der sich nicht mehr messen lässt.


Weiterhin ist zu berücksichtigen, dass in Kiew – trotz der räumlichen Nähe – wegen der damaligen Wetterlage die Belastung sehr gering war. Insoweit ist nicht mit einer langfristigen Wirkung zu rechnen. Auswirkungen auf eine jetzige Schwangerschaft sind nicht zu erwarten. Weitere Informationen finden Sie beim Bundesamt für Strahlenschutz https://www.bfs.de und beim Bundesinstitut für Risikobewertung https://www.bfr.bund.de.