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KomNet-Wissensdatenbank

Wahl eines Begasungsmittels

KomNet Dialog 20270

Stand: 31.01.2014

Kategorie: Gesunde Arbeit / Arbeitsschutz > Chemische Belastungen und Beanspruchungen > Begasungen

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Frage:

Es geht um Begasungen von Containern/Lagerräumen zum Vorratsschutz (Alternativen: Phosphorwasserstoff oder Sulfurylfluorid). Meine Frage ist, ob sich hinsichtlich des Gebrauchs dieser beiden Mittel momentan Tendenzen abzeichnen. Ich habe gehört, dass Sulfurylfluorid ein besseres Ansehen als Phosphine genießt und auf dem Markt immer stärker wird. Stimmt das?

Antwort:

Ihre Frage läßt sich klar mit NEIN beantworten.

Die von Ihnen genannten Mittel haben in der Praxis völlig unterschiedliche Einsatzbereiche, sehr unterschiedliche Anwendungskonzentrationen und die verbleibenden Reststoffe in der Ware erfordern es, über das verwendete Mittel und die zu erreichenden Wirkungen genau Rechenschaft abzulegen.

Phosphorwaserstoff wird überwiegend im Vorratsschutz eingesetzt. Die anzuwendenden Konzentrationen liegen bei etwa 2,0 bis 3,8 Gramm pro Kubikmeter. Die Reststoffe des Begasungsmittels sind weitgehend "harmlos".

Sulfurylfluorid wird überwiegend zum Schutz von Exportholz eingesetzt. Die anzuwendenden Konzentrationen liegen im Bereich von etwa 60 bis 120 Gramm pro Kubikmeter. Die Reststoffe des Begasungsmittels sind wesentlich gefährlicher als die Reststoffe von Phosphorwasserstoff.

Es gibt auch Unterschiede in der Anwendungsart. Beide Gase können in Druckflaschen geliefert werden. Phosphorwasserstoff kann auch aus einem Feststoff durch die Wirkung von Wärme und/ oder Feuchtigkeit freigesetzt werden.

Die Begasungsfirmen brauchen umfangreiches Fachwissen und sollten die Kunden fachkundig beraten.