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Müssen bei s.c. Injektionen (Heparin, Insulin) im Krankenhaus aus arbeitsschutzgründen zwingend Schutzhandschuhe getragen werden?

KomNet Dialog 18461

Stand: 06.05.2013

Kategorie: Gesunde Arbeit / Arbeitsschutz > Gesundheitsschutz > Sonstige arbeitsmedizinische Fragen

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Frage:

Müssen bei s.c. Injektionen (Heparin, Insulin) im Krankenhaus aus arbeitsschutzgründen zwingend Schutzhandschuhe getragen werden und dann bei jedem Patienten auch erneuert werden? Unsere Hygienefachkraft sagt, man müsse keine Handschuhe tragen.

Antwort:


Das Tragen von Schutzhandschuhen ist immer dann erforderlich, wenn eine Gefährdung damit vermieden werden kann. Beim Injizieren von Heparin kommt es gelegentlich zum Blutaustritt. Um vor diesem Blut zu schützen, müssen flüssigkeitsdichte Handschuhe getragen werden. (Sollte es jemanden gelingen, so zu Spritzen, dass nie Blut austritt, dann kann dieser auch ohne Handschuhe spritzen. So zu spritzen ist unserer Erfahrung nach aber nicht möglich oder zumindest nicht die Regel.)

Der Handschuhwechsel ist rein aus hygienischen Gründen notwendig, nicht aus Arbeitsschutzgründen. Aus Sicht des Arbeitsschutzes könnten sinngemäß 1.000 Patienten hintereinander mit einem Paar Handschuhe gespritzt werden, jedenfalls so lange, bis die Handschuhe reißen und somit undicht werden. Unserer Kenntnis nach ist es jedoch aus Sicht der Hygiene notwendig, sich die Handschuhe zu desinfizieren (sofern sie desinfizierbar sind) oder zu wechseln, um nosokomiale Erkrankungen zu verhindern. Aber wie erwähnt: Das ist ein Thema der Hygiene und nicht des Arbeitsschutzes, weshalb wir zum Thema Hygiene keine Empfehlungen abgeben möchten.