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Welche Anforderungen werden in einem Krankenhaus an die Lüftung eines "Abkling"-Lagerraumes für radioaktive Stoffe gestellt?
KomNet Dialog 16031
Stand: 17.04.2012
Kategorie: Physikalische Belastungen und Beanspruchungen > Ionisierende Strahlung > Umgang mit radioaktiven Stoffen
Dialog
Favorit DruckenFrage:
In einem "Abkling"-Lagerraum für radioaktive Stoffe soll eine Lüftung mit 5-fachem Luftwechsel eingebaut werden. Reicht hierfür ein Fensterlüfter (einfacher Ventilator) oder gibt es dazu spezielle Anforderungen. Falls es spezielle Anforderungen gibt, wo sind diese zu finden?
Antwort:
Je nachdem, um welchen Umgang es sich handelt, ist die DIN 6844 Teil 1 (nuklearmedizinische Diagnostik), DIN 6844 Teil 2 (nuklearmedizinische Therapie) oder die E DIN 25425-1 (Entwurf Radionuklidlaboratorien) www.beuth.de anzuwenden.
Die Normen verweisen gegenseitig aufeinander.
Der Entwurf der E DIN 25425 lässt keinen Zweifel daran, dass der Raum für radioaktive Abfälle entweder an die Abluftanlage des Radionuklidlaboratoriums anzuschliessen oder getrennt zu entlüften ist.
Die Anzahl der Raumluftwechselraten ist abhängig von der Möglichkeit der Freisetzung radioaktiver Stoffe in die Raumluft und die Aufenthaltszeit des Personals.
Ein 5-facher Raumluftwechsel ist z.B. ausreichend, wenn es sich um Abfälle aus nuklearmedizinischer Diagnostik handelt (Tc-99m-Abfälle).
Zweifelhaft ist der Einsatz eines Fensterlüfters. Dieser leistet zwar ein Luftvolumen; ein Raumluftwechsel ist aber damit nicht sichergestellt.
DIN 1946-4, Raumlufttechnik- Raumlufttechnische Anlagen in Gebäuden und Räumen des Gesundheitswesens
DIN 1946-7; Raumlufttechnische Anlagen in Laboratorien